Peter Hoffman hat viel zu tun. Erst beim fünften Versuch schafft er es, sich für ein Gespräch hinzusetzen. Seit 1998 ist er Eigentümer von City Golf Europe. Das Unternehmen ist in Europa marktführend im Bereich Adventuregolf und hat bereits vor 65 Jahren Minigolf in Skandinavien eingeführt. Was er und seine Kollegen nicht über Adventuregolf wissen, braucht man auch nicht zu wissen.
Gesteigerter Umsatz
Die größten Kunden von City Golf Europe, die etwa 80 % des Umsatzes ausmachen, stammen aus der Campingbranche. Die restlichen 20 % verteilen sich auf Hotels und Vergnügungsparks. Dass immer mehr in Adventuregolf investieren, hat verschiedene Ursachen. Zum einen vergrößert sich der Umsatz und zum anderen erhöht sich der Status des Campingplatzes. Doch im Endeffekt zählt die Wirtschaftlichkeit am meisten.
„Im Durchschnitt handelt es sich in jeder Saison um 20 000 Spiele, an einigen Stellen finden aber sogar bis zu 40 000 statt. Der Freizeitpark Madame Toussoud in England hat mehr als 55 000 Spieler pro Saison! Für unsere Bauten rechnen wir mit einer Rückzahlung der Investitionskosten innerhalb von weniger als drei Jahren. Eine Runde Adventuregolf dauert zwischen einer und anderthalb Stunden. In dieser Zeit bleibt der Kunde in der Anlage, was für Getränke, Eis und – wenn ein Restaurant vorhanden ist – auch Speisen zu einem Mehrverkauf führt.“
„Die Leute lieben Wettbewerbe. Bleibt eine Familie mehrere Tage, spielt sie häufig nicht nur einmal, um dem Verlierer Gelegenheit zur Revanche zu geben. Und im Urlaub gönnt sich fast jeder beim Spielen etwas Leckeres. Adventuregolf ist sehr familienfreundlich, weil es häufig zwei Spielwege gibt, sodass Kinder zusammen mit den Eltern mit gleich vielen Schlägen spielen können.“
Zusammenarbeit mit der Gemeinde
Ein Vorteil liegt darin, dass der Käufer den Schwierigkeitsgrad und das Aussehen selbst beeinflussen kann und dass die Bahn auf Wunsch in ein Thema eingebettet werden kann. Dabei kann es eine Bahn mit dem Wilden Westen als Leitmotiv, einem asiatischen Thema oder dem Dschungel als rotem Faden sein. Aber was gefällt, kostet auch.
„Eine klassische Naturanlage liegt bei etwas über einer Million schwedischer Kronen, wenn man etwas Ordentliches haben möchte. Abhängig von der eigenen Kundenzahl und der Erwartung, wie viele davon spielen werden, investieren einige bis zu 4–5 Millionen schwedische Kronen. Eine Möglichkeit, eine Adventurebahn finanzieren zu können, ist die Zusammenarbeit mit der Gemeinde oder anderen Partnern. Vielleicht gibt es Sehenswürdigkeiten, die andere hervorheben möchten? Eine Windmühle, ein Museum oder vielleicht eine Brücke, die besonders berühmt ist und Gäste in die Gegend lockt.“
„Eine Bahn kann zur Vermarktung lokaler Wahrzeichen beitragen. Beispielsweise hat Bergafjärdens Camping eine Kopie der neuen Brücke über die Förde Sundsvallsfjärden als Spielmoment für eine der im Frühjahr neu angelegten Bahnen gebaut.“
Verkauft Wirtschaftlichkeit
Peter Hoffman empfiehlt Kunden, auf Leucht- und Raucheffekte zu verzichten, weil diese schnell Unterhaltskosten mit sich führen.
„Wir möchten, dass Wirtschaftlichkeit schon ab dem ersten Jahr, aber auch noch nach sieben Jahren erreicht wird. Wir verkaufen unseren Kunden Wirtschaftlichkeit und das funktioniert, sagt Peter Hoffman.“
Tipps, wenn Sie investieren möchten
- Prüfen Sie Wirtschaftlichkeit, Fläche und Belegung. Was passt gerade zu Ihnen?
- Holen Sie sich Hilfe! Es gibt Experten, die Sie zurate ziehen können. Erst ab der Projektierung entstehen Ihnen Kosten.
- Minigolf ist sehr viel billiger als Adventuregolf und für kleinere Unternehmen möglicherweise besser geeignet. Kleine, wartungsfreie Bahnen sind ab 70 000 SEK erhältlich.
- Denken Sie an den Mehrverkauf: Wie viel mehr Eis, Getränke und Speisen können Sie verkaufen?
- Rechnen Sie bei Adventuregolf mit drei bis fünf Wochen von der Idee bis zu fertigen Bauplänen und einer Bauzeit zwischen sechs und acht Wochen.
- Eine vorgefertigte Minigolfbahn montieren Sie selbst innerhalb von ein bis zwei Tagen.
- Vergessen Sie das Marketing nicht!
TEXT SVEA: Helena Bäckhed
